Zweiter Rettungswagen auf dem Weg in die Ukraine

Rettungswagen

Schon zum zweiten Mal seit Kriegsbeginn hat die Stadt Unna einen Rettungswagen an Dr. Boris Hait übergeben. Das 2008 ausgemusterte Fahrzeug soll in der Ukraine wichtige Dienste leisten.

Freitag, 6. Mai 2022, Hellweger Anzeiger von Dirk Becker

Am Donnerstagnachmittag (5. Mai) ging es los. Zum zweiten Mal machte sich ein Rettungswagen aus Unna auf den Weg in die Ukraine – dazu gab es jede Menge medizinische Hilfsgüter für das unter dem russischen Angriffskrieg leidende Land. Dazu gehört auch eine von der Stadt Unna finanzierte Medizinpumpe im Wert von 2500 Euro. Die Feuerwehr Unna stellte das Fahrzeug zur Verfügung, das 2008 ausgemustert wurde und vor Ort nicht mehr im Einsatz war. „Die Firma Heisel und Heiner hat das Fahrzeug kostenlos aufbereitet, GTÜ hat die Hauptuntersuchung ebenfalls kostenlos durchgeführt“, freute sich Christian Luppa, stellvertretender Leiter des Bereichs Feuerschutz und Rettungswesen, bei der Übergabe des Fahrzeugs an Dr. Boris Hait über die erneute Unterstützung. Der Mediziner, Leiter des Palliativzentrums des Christlichen Klinikums Unna (CKU), organisierte den Transfer des Fahrzeugs in sein Heimatland. Bereits am 10. März hatte die Stadt Unna einen Rettungswagen an Hait übergeben, der dann nach Lemberg gebracht wurde. Dort wurde er an einer onkologischen Kinderklinik stationiert. Exakt an dem Tag, an dem das Fahrzeug in der Ukraine angekommen war, ebnete der Rat der Stadt Unna den Weg dazu, auch einen zweiten Rettungswagen in die Ukraine abzugeben. Hait dankte der Stadt Unna und ihrer Feuerwehr, aber auch dem Lions-Club Unna, der eine großzügigen Spende machte. Jens Baldauf, amtierender Präsident des Lions-Clubs, war bei der Fahrzeugübergabe dabei. Er erinnerte sich am Donnerstag noch gut daran, dass der Mediziner den Serviceclub um Hilfe gebeten hatte, um Spenden annehmen zu können. „Unser Förderverein ist in der Lage, Spendenbescheinigungen auszustellen und unterstützt Herrn Dr. Hait gerne“, sagt Baldauf. Die Mitglieder des Lions-Clubs selbst stellten ebenfalls Gelder für die Ukraine-Hilfe zur Verfügung. Der Lions-Club selbst hat aber auch schon Wohnraum zur Verfügung gestellt. In einem Einfamilienhaus, das mit Unterstützung des Malerfachbetriebs Lothar Besche sowie Fußboden Bense renoviert wurde, leben inzwischen drei ukrainische Frauen mit ihren Kindern. „Es ist wichtig, da zu helfen“, erklärte Baldauf. Mit dem Rettungswagen sowie einem vollen Transporter machten sich Walter Sobel und ein weiterer ehrenamtlicher Fahrer auf den Weg zur polnisch-ukrainischen Grenze. Die letzten Kilometer nach Lemberg wird ein Logistikunternehmen organisieren, zu dem Hait persönliche Kontakte pflegt. Das medizinische Material wird wieder zu der Kinderklinik gebracht, das Fahrzeug an einem Notfallkrankenhaus stationiert.